Intonation

 

Unter Intonation versteht man im Klavierbau die Arbeit an der Klangfarbe. Dazu gehören in erster Linie das Formen und Stechen der Hammerfilze, um die Berührungsdauer und

Kontaktfläche zu beeinflussen.

 

Aber auch andere Arbeiten, die der Optimierung der Energieübertragung dienen, sind Vorstufen der Intonation, denn jede mechanische Bewegung verbraucht Energie, die eigentlich im Resonanzboden landen soll und damit klangrelevant ist.

Ohne Chorreinheit kann man Klangfarbe nicht beurteilen. Verstimmungen können z.B. klanglich ähnliche Effekte verursachen wie Fehlstellungen am Hammer.

Reibungsoptimierung, Regulation, Spielgewichtsoptimierung und Stimmung sind Voraussetzungen für eine professionelle Klangarbeit.

 

Im Grunde heißt intonieren, Ordnung zu schaffen auf allen Ebenen.

88 Tasten und Hämmer sollen berechenbar werden.

Es geht es um feine Details, die, für sich allein betrachtet, unwichtig erscheinen können, in ihrer Summe aber erstaunliche Effekte haben.

Die Saitenebenen zu richten, sodass der Hammerkopf im Anschlagsmoment wirklich alle drei Saiten gleichzeitig trifft, ist genauso wichtig, wie das Scheitelanpassen, das dem gleichen Zweck dient. Ohne Übung sind Unregelmäßigkeiten kaum sicht- oder fühlbar. Das Ohr lässt sich jedoch nicht täuschen

 

Für schnell einschwingende Resonanzböden gilt, je spitzer der Hammer, desto mehr Obertöne bilden sich aus, je elastischer der Filz, desto mehr Energie kann kontrolliert an die Saiten abgegeben werden. Langsam einschwingende Flügel muss man ein bisschen anders behandeln, damit sie nicht langweilig klingen, ihnen fehlt ein wichtiger Aspekt, den man mit Intonation etwas kaschieren kann.

 

Ein Flügel singt, wenn er schnelle Einschwingvorgänge, große Amplituden, Klarheit, Eindeutigkeit, Farbigkeit und langsames Ausschwingen abbilden kann und wenn die Musiker ihn daher intuitiv eher als Medium, denn als Objekt begreifen.

Alle Intonierschritte dienen diesem Ziel.

Sie greifen kunstvoll ineinander.