Oberfläche
Die Oberflächen von Instrumenten haben sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert.
Historisch wurden Oberflächen z.B. mit spiritusbasierten Naturharzen versiegelt. Sie werden handwerklich mit Ballen in mehreren Schichten aufpoliert. Am bekanntesten dürfte Schellack sein, der aus Sekreten einer Laus gewonnen wird. Diese Beschichtungen sind extrem dünn und haben wie im Geigenbau klangfördernde Eigenschaften.
Im frühen 20 Jh. kamen nitrobasierte Spritzlackierungen hinzu und seit den 50er Jahren der bis heute verwendete (schwarze) Hochglanz-Polyesterlack, der von allen Oberflächen chemisch am stabilsten, gleichzeitig aber spröde und damit bruchaffin ist. Durch seine relativ starken Schichtdicken, seine Dichte und Masse wirkt er sich leider suboptimal auf den Klang aus. Auch moderne PU oder Epoxidharz-Lacke finden heute Verwendung.
Unsere Werkstatt ist darauf eingerichtet, diese verschiedenen Oberflächenarten aufzuarbeiten und Schadstellen zu restaurieren.
Bei manchen Instrumenten gibt es auch die Option, den alten Lack vorsichtig abzutragen und das darunter liegende Furnier danach zu ölen oder zu wachsen.
Dies ist nicht nur natürlich und pflegeleicht, sondern auch klanglich gewinnbringend, da die Wachsschicht ähnlich wie beim Schellack sehr dünn ist und zudem deutlich weniger aufwendig aufgebracht werden kann.
Für Oberflächenarbeiten ist eine Besichtigung des Zustandes und ein Kostenvoranschlag vorab erforderlich, da der Aufwand sehr stark differieren kann.